Infektiologie in der Pneumologie
Die Arbeitsgruppe Infektiologie in der Pneumologie stellt sich vor:
Infektiöse Atemwegserkrankungen machen einen erheblichen Anteil kinderpneumologischer Krankheitsbilder aus. Auch bei vielen chronischen Lungenerkrankungen sind akute Infektionen für Exazerbationen verantwortlich.
Insbesondere die ambulant erworbene Pneumonie trägt im erheblich zur kindlichen Morbidität und Mortalität bei. Daten zur Epidemiologie wie auch zum Management kindlicher Atemwegserkrankungen insbesondere für Deutschland sind erweiterungsfähig und nur bedingt repräsentativ. Die neue GPP-Arbeitsgruppe „Infektiologie“ wird infektionsepidemiologische Daten generieren und das Management kindlicher Atemwegsinfektionen evaluieren, um auf der Grundlage dieser Versorgungsforschung Standards zu formulieren. Hierdurch soll gleichermaßen Qualitätssicherung betrieben werden, wie auch ein rationaler wie auch ökonomischer Umgang mit Ressourcen (z.B. Antibiotika) unterstützt werden. Dies geschieht in Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Infektionskrankheiten (ESPID) und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP).
Wissenschaftliche Projekte/Aktivitäten
Gemeinsames Projekt der GPP und DGPI „Komplikationen ambulant erworbener Pneumonien in Deutschland“ in Zusammenarbeit mit der Erhebung seltener pädiatrischer Erkrankungen in Deutschland (ESPED) und dem nationalen Referenzzentrum für Pneumokokken, Aachen
Ein weiterer Schwerpunkt der AG ist die Tuberkulose im Kindesalter.
Die Tuberkulose ist eine der am längsten bekannten Infektionskrankheiten. Nichtsdestotrotz stellen Diagnostik und adäquate Therapie im Kindesalter immer noch eine Herausforderung dar. Aufgrund der speziellen immunologischen Situation sind Kinder, insbesondere Kleinkinder, in höherem Maße als Erwachsene gefährdet an Tuberkulose zu erkranken.
Obwohl die Tuberkulose aktuell mit einer Inzidenz von 1,5/100.000 Kindern mit aktiver Tuberkulose (RKI, 2011) zu den seltenen Erkrankungen zählt, ist in den letzten Jahren gerade bei Kindern ein geringer, jedoch kontinuierlicher Anstieg der Erkrankungszahlen zu beobachten.
Ein zunehmender Anteil resistenter Erreger bereitet zusätzliche Probleme. Aufgrund der im Vergleich zu Erwachsenen variablen Metabolisierung verschiedener Antituberkulotika in verschiedenen Altersgruppen sind diese in der Therapie der Tuberkulose im Kindesalter häufig entweder nicht ausreichend effizient oder mit Nebenwirkungen behaftet.
Eine kritische Evaluation und Anpassung der Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie sind wichtige Ziele der AG.;
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie (DGPI) wird ein Netzwerk lokaler Ansprechpartner für pädiatrische Tuberkulose entwickelt, die Kontaktpersonen für Gesundheitsämter, Krankenhäuser und Niedergelassene sein können.
Darüber hinaus soll im Rahmen von „pädiatrischen Tuberkulosetagen“ ber die adäquate Diagnostik und Therapie, gerade auch im Hinblick auf Kontakt oder Erkrankung mit resistenten Erregern informiert werden. Die erste dieser Veranstaltungen fand mit großem Erfolg in Juni 2012 in Wangen statt.
Um die Epidemiologie der Erkrankung besser abschätzen zu können, ist eine Erfassung aller latenten Tuberkuloseerkrankungen (LTBI) im Kindesalter wünschenswert. Diese werden, da nicht meldepflichtig, von den Gesundheitsämtern bisher nicht dokumentiert. Nun ist in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern eine umfassende Erfassung in Planung.
Im europäischen, pädiatrischen Tuberkulosenetzwerk (ptbnet) ist im Jahr 2012 eine online Datenbank erstellt worden, die eine detaillierte Erfassung tuberkuloseexponierter, latent infizierter oder aktiv an Tuberkulose erkrankter Kinder ermöglicht. Die Ergebnisse einer Studie zur Interferon Gamma Release Assays wurde 2012 veröffentlicht. (http://www.tb-net.org/content/view/79/114/)
AG Sprecherin
Dr. Annette Günther
Helios-Klinikum Emil v. Behring
Klinik für Kinder und Jugendliche
Walterhöferstraße 11
14165 Berlin
Tel.: +49 30 8102-64905
Fax: +49 30 8102-41175
E-Mail Kontakt: annette.guenther@helios-gesundheit.de
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AG Stellvertreter
PD Dr. Tobias Ankermann
Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH
Chemnitzstrasse 33
24116 Kiel
Tel.: +49 (0)431-1697-1801
Fax: +49 (0)431-1697-1802
E-Mail Kontakt Tobias.Ankermann@krankenhaus-kiel.de
www.krankenhaus-kiel.de